Freitag, 19. Mai 2017

noch eine geschichte

ja, und dann mussten wir uns zum 100tausendstenmal die paris-story erzählen.
als uns das "hausfrauen dasein" zum hals heraus hing und der dazu passende frust bereits greifbar war, beschlossen wir eine veränderung, indem wir ehe, kinder und kochtopf mal kurz vergessen und uns einen wochenend städteflug - nach paris! leisten.
die begeisterung über diese geniale idee kannte keine grenzen und stephanie war sofort in ihrem element, denn dann konnte sie mir "ihr" paris zeigen, wo sie ein paar jahre lang gearbeitet hatte.
also es wurde gebucht und da stand in den unterlagen... bla bla bla..., hotel "stephane", in der rue stephane, am montmartre.
zwar unoriginell, aber stephanie meinte - nomen est omen. wir werden viel spaß haben.
am ziel angekommen, war uns sofort klar, dass dieses hotel auch und außerdem ein puff war.
aber das zimmer und die wäschen waren sauber, also was solls.
die nächsten zwei tage schleppt mich die gute, total in ihrem element, von einem magischen,  zauberplatz zum nächsten. endlich hatten auch ihre füße genug und wir verzogen uns ins hotelzimmer, füllten das bidet mit kaltem wassr und mit einem erlösenden "ahhhh" tauchten wir unsere strapazierten und bereits sehr schmerzenden füße in ein erholsames fußbad.
da öffnet sich plötzlich die tür, herein kommt die marokkanische stubenfrau, sieht uns, wackelt mit dem zeigefinger und pfaucht entrüstet: das da für waschen von frau und nicht für waschen von füß!
empört beschimpft sie uns mehrmals ehe sie abdampft. steph und ich zogen bei ihren ersten worten wie auf kommando die füße aus dem bidet und hielten schuldbewußt wie ertappte schulmädchen den atem an. "was war n das? issie wieder weg?"aber das war schon mal witzig. oder?
für den abend hatten wir einen tisch für die spätvorstellung im etablissement "madame arthur" reserviert, denn ich wollte unbedingt die berühmte travestie-show sehen.
dieses varietè befindet sich auch auf dem montmartre also nicht weit von unserem hotel entfernt und so hatten wir kein taxi gerufen und wollten die kurze strecke laufen.
 es war jetzt nach der show bereits 1h und kein mensch weit und breit auf der straße. plötzlich klemmt steph sich an meinen arm und flüstert: "pass auf, halte deine handtasche fest und fang an mit mir sehr laut und sehr deutsch zu sprechen. zwei kerle sind hinter uns!" aus den augenwinkeln sehe ich auch die zwei und wir reden überlaut irgend ein schwachsinniges zeug nur um zu demonstrieren, dass wir uns keinesfalls leicht berauben lassen. endlich als die bereits aufgekommene panik ihren höhepunkt erreicht, erreichen wir die rue stephan biegen ein und das beleuchtete hotel portal ist zum greifen nahe, da überholen uns die typen und der eine sagt, während er mir seine flach geöffneten handflächen entgegen hält: "madame du nicht hure? ich sehen. bitte dann entsüldigüng!" und die beiden ziehen prompt ab.
 steph und ich aber noch in voller panik stürzen auf die hoteltüre zu - die ist verschlossen - wir trommeln wie verrückt gegen das glasfenster - endlich wird der consierge munter und öffnet uns - wir stürzen in voller wucht ins foyèr, finden uns nicht wirklich zurecht - und stehen dann wie versteinert - bis diese nachteule vor unserer nase in die hände klatscht und "HALLO" sagt.
wir schütteln heftig den stress ab und nach eine kleinen weile sagt stephanie verwundert : du sony, die wollten gar nicht unser geld! die wollten unseren körper! wieso haben die das nicht gesagt.....?....?
ja, und das finden wir heut noch sehr witzig.